Nur Konsequenz führt zum Erfolg
An einem Haut oder Nagelpilz zu leiden ist weder etwas unhygienisches noch etwas, wofür man sich schämen müsste. Viele Patienten in der Podologiepraxis leidet darunter.
Ein gesunder Nagel lässt sich nicht ohne weiteres infizieren, hierzu benötigt man schon begünstigende Faktoren.
Meist sind Verletzungen des Nagels, innere Erkrankungen oder eine Schwäche des Immunsystems dafür verantwortlich, dass dieser Pilz zum Ausbruch kommt.
Um einen dauerhaften Erfolg zu erzielen, sollte man diese Faktoren soweit wie möglich ausschalten.
Zu diesen Faktoren zählen u.a.
Grade bei Patienten, die den Nagel beim Sport sehr belasten (Tennis, Badminton Squash, Joggen etc., auch beim Wandern!), leiden sehr häufig unter Nagelpilzen, die, solange der Sport betrieben wird, schwer behandelbar sind.
Die Therapie eines Pilzes erfordert mehrere Monate bis hin zu 1 ½ Jahren. In dieser Zeit ist eine konsequente Unterstützung des Patienten gefordert, um die Therapiechance zu erhöhen.
Die Onychomykose wird in drei verschiedene Formen unterteilt. Die proximalsubunguale, die distal subunguale, und die superfizielle Onychomykose.
DHS System
Des weiteren werden Pilze in einem System unterteilt - dem DHS System.
D = Dermatophyten (Befall ca. 80%, der häufigste Erreger ist der Trichophyton rubrum)
H = Hefepilze (Befall ca. 13%, der häufigste Erreger ist der Candida albicans)
S = Schimmelpilze (Befall ca. 5,5%, der häufigste Erreger sind die Aspergillus niga und Scopulariopsis brevicaulis)
Bei der Behandlung eines Nagelpilzes sollte genau darauf geachtet werden, welcher Teil des Nagels befallen ist. Die Therapieform der Mykosebehandlung richtet sich in erster Line nach dem befallenen Bereich, sowie des Krankheitserregers.
In einigen Medikamenten werden die anzugreifenden Pilzgruppen beschrieben. Das heißt, nicht jedes Antimykotikum ist auch für jeden Pilz geeignet.
Die Arzneimittel für eine Therapie werden in Lösungen, Cremes, Salben,Tabletten und Lacke unterteilt. Die Form der Arzneien richtet sich immer nach der schwere der Erkrankung. Eine sehr bekannte Therapieform bei der „proximal subungualen Onychomykose” ist die Systemische Therapie.
Bekannte Wirkstoffe wie Terbinafin, Itraconazol und Griseofulvin sind dafür zugelassen.
Wegen des sehr langsamen Nagelwachstums, sollte eine medikamentöse Therapie ausreichend lange fortgeführt werden. Hier ist der Patient darauf hinzuweisen, dass so eine Therapie für die Fußnägel durchaus zwischen 12 und 20 Monaten liegen kann.
Die Heilungschance bei Fußnägeln liegt bei ca. 75%.
Dem Podologen ist es nicht möglich, eine orale antimykotische Therapie einzuleiten, da diese Behandlung dem Mediziner unterliegt. Aber auch hier ist es wichtig, dass man über Zusammensetzung wie Wirkung Bescheid weiß.
Arzneimittel, die sekundär angewendet werden und in der podologischen Praxis häufig vorkommen, sind Wirkstoffe wie: Clotrimazol, Bifonazol, Oxiconazol, Imidazole, Fenticonazol, Miconazol, Terconazol und Tioconazol.
Sie haben ein breites Wirkungssprektrum. Man setzt sie bei Dermathophyten, Candida-Arten sowie Schimmelpilzen ein.
Während der Behandlung von Onychomykosen sollte zeitgleich auch die gesamte Fußhaut in die Therapie mit eingeschlossen werden.
Eine letzte topische Möglichkeit bei Mykosenbefall ist die Lack-Therapie. Sie dient oft als Ergänzung. Der Wirkstoff Ciclopirox hat eine fungizide Wirkung gegen alle drei Pilzarten des D-H-S Systems. Er dringt binnen 24-48 Stunden in tiefe Nagelschichten ein.
Amorolfin dagegen wirkt nur fungizid gegen Dermatophyten und Hefepilze, kaum oder in sehr geringer Menge gegen Schimmelpilz.
Um eine Erfolgreiche Behandlung abzuschließen, ist es bei allen Therapiearten wichtig, dass der Patient die Compliance hat, seine Aufgaben regelmäßig durchzuführen. Ohne seine Mitarbeit ist ein Grossteil der Therapie gefährdet.
Regeln für die Therapie zu Hause:
Nachdem die Nägel/ der Nagel sauber rausgewachsen sind, muss eine lebenslange Prophylaxe betrieben werden.Bei einem Nagelpilz muss unbedingt auch zeitgleich der gesamte Fuß mitbehandelt werden, um erneute Eigenansteckung zu vermeiden.
Nach jeder Wasseranwendung braucht die Haut trotz Abtrocknen noch 15 min., um richtig trocken zu werden. Bitte diese Zeit beachten und dann Strümpfe anziehen.
Keine Strümpfe aus Synthetik (Perlon) tragen, (Plastiktüten-Effekt). Lederschuhe, tragen, dem Fuß soviel Luft wie möglich verschaffen.
Jeden Schuh in monatlichem Abstand desinfizieren. Z.B.: Sagrotan, yavatox, und bei Turnschuhen noch Batrafen-Puder beim Tragen. Den Schuh richtig „durchnässen, triefnass“ und zwei Tage trocknen lassen.(Heizung, Sonne, Ofen etc.)
Zu Hause eigenes Handtuch benutzen (dies bitte kochen).
Täglich die Medikamente auftragen. NUR KONSEQUENZ führt zum Erfolg.
Den Behandlungsabstand in der Praxis von 4 Wochen nicht überschreiten.
Eine ganz genaue Diagnostik (Labor) sowie die richtigen Medikamente erhöhen die Heilungschancen bei der Onychomykosentherapie.
Autorin: Maren Bloß, „Der Fuß” Nov./Dez. 2005
Quelle:
- Rote Liste
- Forschung und Praxis 220 / 96 Professor Dr. Hans F. Merk aus Aschen
Galderma Deutschland
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Maren Bloß